Warum verändert sich die Periode in den Wechseljahren?

Im Leben durchlaufen wir unterschiedliche Zyklen und jede Veränderung bringt emotionale und physische Reaktionen mit sich. Entsprechend des persönlichen Zusammenspiels der Doshas und anderer Faktoren manifestieren sich diese Lebensphasen auf sehr individuelle Weise. 

Die Jahre der hormonellen Umstellung vor und nach der Menopause mit dem Übergang von der fruchtbaren zur post-menopausalen Phase bezeichnet man als Wechseljahre. Diese stellen einen tiefgreifenden Wandel für jede Frau dar. 

Die Wechseljahre ayurvedisch betrachtet, zeigt auf, dass die Menopause normalerweise im Alter von 50-52 Jahren ein eintritt. Die ersten Zeichen der nahenden Wechseljahre (Klimakterium) machen sich in den meisten Fällen in der zweiten Hälfte der Pitta-Phase des Lebens (zwischen 30 und 60 Jahren) bemerkbar. Das Pitta-Dosha schenkt in dieser Lebensphase Fruchtbarkeit und Leistungskraft. Beruf, Familie und soziale Verpflichtungen prägen das tägliche Leben. 

Bereits ab vierzig können einzelne Menopausen-Symptome auftreten und das Befinden unbemerkt beeinträchtigen. Bei den meisten Frauen verläuft die Übergangsphase nicht ganz reibungslos. Manche verspüren nur geringe Beschwerden, während bei anderen die Lebensqualität und die Gesundheit leiden.

Je weniger Hormone gebildet werden (Gestagen und Östrogen), desto unregelmässiger und geringer werden die Monatsblutungen und hören letztendlich ganz auf.
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Häufige Begleiterscheinungen in den Wechseljahren

  • Hitzewallungen – Überreste der zu Ende gehenden Pitta-Zeit
  • Stimmungsschwankungen
  • erhöhte psychische Verwundbarkeit
  • Schlafstörungen
  • Reizbarkeit
  • erhöhter Blutdruck
  • Vergesslichkeit
  • Trockenheit der Schleimhäute
  • Herzklopfen
  • Gewichtszunahme
  • Gelenkbeschwerden

Einige dieser Symptome können noch bis zu 2 Jahren nach der Menopause anhalten.

Wechseljahre hitzewallungen

Welche Symptome haben Vata, Pitta und Kapha Typen während den Wechseljahren? 

Die einzelnen Symptome treten bei den Konstitutionstypen unterschiedlich auf, wobei man natürlich in Betracht ziehen muss, dass die meisten Menschen eine Mischung der Doshas aufweisen.

  • leidet oft unter Unruhe, Ängsten und fühlt sich schnell überfordert
  • Blutungen sind unregelmässig, manche Monate gar nicht, dann wieder alle 2 Wochen
  • wichtig ist viel Ruhe, Regelmässigkeit sowie Vata beruhigende Ernährung
  • Ölmassagen besänftigen die empfindlichen Nerven
  • Yoga und Meditation sollten ein fester Bestandteil des Tages sein
  • die Mahlzeiten sollten warm und kräftig sein, fasten ist nicht notwendig
  • Milchprodukte in die Ernährung mit einbeziehen
  • leichten Sport oder Spaziergänge in der Natur ausüben
  • ausreichend Schlaf
  • leidet am meisten unter Hitzewallungen
  • wichtig sind kühlende Massnahmen und kühlende Speisen (Gurken, Salat, Zucchini, Äpfel, Birnen, Trauben, Melonen, Mangos)
  • Kaffee und Schwarztee vermeiden
  • scharfe Gewürze und Speisen vermeiden
  • hilfreich sind kühle Getränke (Fruchtsaft, Tee, Mineralwasser), aber nicht direkt aus dem Kühlschrank
  • leichter Sport wie Schwimmen, Radfahren, Abendspaziergänge
  • sich beruflich nicht überfordern, Ruhephasen einplanen
  • nicht nach 20 Uhr essen
  • ausreichend Schlaf
  • Yoga und Meditation nicht vergessen
  • leidet sehr unter stetiger Gewichtszunahme
  • braucht Motivation und geistige Herausforderungen, um nicht unbeweglich zu werden
  • Ernährung sollte leicht, warm und scharf sein
  • bittere und herbe Gemüse und Gewürze helfen, die Verdauung in Gang zu halten
  • Gerste und Dinkel als Beilage
  • wenig Süsses, Salziges, Saures zu sich nehmen
  • Gerstenwasser oder mit Nelken aufgekochtes Wasser als Getränk gleichen Kapha aus
  • früh aufstehen und viel Bewegung und Sport (Joggen, Radfahren, Aerobics, Ballspiele, Schwimmen, Wandertouren)
  • regelmässiges Fasten und Entschlackungskuren im Frühling sind wichtig
  • seien Sie aufgeschlossen für Neues, z. B. Meditation und Yoga
wechseljahre ayurvedisch betrachtet

Ayurvedische Tipps für die Wechseljahre

Der Alterungsprozess bringt einen Anstieg des Vata-Dosha mit sich. Der Körper wird älter, deshalb ist es wichtig, auf eine gute Ernährung zu achten

Vermeiden Sie Vata provozierendes Verhalten, denn so bleiben auch die Subdoshas von Pitta im Gleichgewicht.

  • scharfe Speisen mit Chilis, Paprika und schwarzen Senfsamen
  • salzige oder saure in Essig eingelegte Speisen, Joghurt, saure Früchte und Beeren
  • bittere, zusammenziehende und süsse Nahrungsmittel
  • Gewürze: Zimt, Kardamom, Fenchel, Kreuzkümmel und Pitta Churna
  • Gemüse: grüne Blattgemüse, Grünkohl, Kohlrabi, Brokkoli, Fenchel, Bohnen, Gurken, Karotten, Süsskartoffeln, ab und zu Tomaten
  • essen Sie weniger tierische Fette und mehr reifes, süsses Obst
  • zum Frühstück ist z.B. ein gedünsteter Apfel (oder Birne) mit Pflaumen und Feigen verfeinert dem Befinden sehr förderlich
  • vermeiden Sie Kaffee und Schwarztee
  • viel Kalzium enthalten Nüsse, Mandeln, Petersilie, Rucola, Dill und Hülsenfrüchte
  • trinken Sie über den Tag verteilt viel Warmes, z.B. Tee aus
  • je ¼ Teil Frauenmantel, Salbei, Zinnkraut und Mistel. Kochen Sie einen Esslöffel der Mischung mit ¼ l Wasser auf und trinken Sie dies morgens auf nüchternen Magen.

Wichtig sind:

  • ein geregelter Tagesablauf
  • Morgenmassage mit Maharani-, Kshirabala-, Vata- oder Pitta Öl
  • regelmässige Mahlzeiten in Ruhe geniessen
  • früh zu Bett, früh aufstehen
  • während der Periode viel Ruhe, um Apana-Vata (zuständig für die Ausscheidung von Abfallprodukten des Körpers) auszugleichen
  • sportliche Aktivität wie Radfahren, Walken, Schwimmen, Yoga-Übungen, Wandern, Sport gleicht das vegetative Nervensystem aus, das unter dem Auf und Ab der Hormone leidet, und verbessert so die Stimmung.
  • ein gutes Körpergefühl, denn es verhilft zu weniger Gemütsschwankungen und einem gestärkten Selbstwertgefühl
  • die Ausübung einer einfachen geistigen Technik wie z. B. die Transzendentale Meditation, um ruhiger und gelassener zu werden
  • leichte Beschwerden mit natürlichen Mitteln behandeln z. B. Johanniskraut, Passionsblume, Melisse, Baldrian, Lavendel- und Orangenblüten sind in vielen Darreichungsformen erhältlich (z. B. als Aromaöl)
  • Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa), Rotklee, Salbei und Mönchspfeffer (Agnus castus) sind bewährte Kräuter zur Linderung von Beschwerden der Wechseljahre
  • ayurvedische Pflanzen nach Anleitung des Ayurveda Arztes oder -Therapeuten je nach den vorhandenen Symptomen einsetzen wie z.B.  Aloe Vera Saft, Brahmi oder Vata reduzierende Produkte
  • wenn die Monatsblutung wegfällt, sind Fasten- und Abführtage sinnvolle Entgiftungsmassnahmen
  • entschlackende und vitalisierende ayurvedische Behandlungen, die ebenfalls helfen, Harmonie und Ausgeglichenheit zu fördern

In jedem Fall ist eine genaue Diagnose notwendig, um die beste Therapie zusammenstellen zu können. Ihr Ayurveda Arzt berät Sie gern!

Auf einen Blick

  • Die Jahre der hormonellen Umstellung vor und nach der Menopause bezeichnet man als Wechseljahre.

  • Diese stellen einen tiefgreifenden Wandel für jede Frau dar. 

  • Bereits ab vierzig können einzelne Menopausen-Symptome auftreten

  • Je weniger Hormone gebildet werden (Gestagen und Östrogen), desto unregelmässiger und geringer werden die Monatsblutungen

  • Hitzewallungen sind Überreste der zu Ende gehenden Pitta-Zeit
  • Die einzelnen Symptome treten bei den Konstitutionstypen unterschiedlich auf
  • Der Alterungsprozess bringt einen Anstieg des Vata-Dosha mit sich.
  • Es ist wichtig, auf eine gute Ernährung zu achten. 
  • Wenn die Monatsblutung wegfällt, sind Fasten- und Abführtage sinnvolle Entgiftungsmassnahmen.
  • Sportliche Aktivitäten gleicht das vegetative Nervensystem aus und verbessert so die Stimmung.