Laut Ayurveda wird die Grundkonstitution des Kindes bereits bei der Empfängnis festgelegt. Es ist deshalb ideal, wenn sich die zukünftigen Eltern gemeinsam auf diesen Schritt vorbereiten. Ihr bestmöglicher Gesundheitszustand erhöht die Chance für eine unbeschwerte und glückliche Schwangerschaft und ein gesundes Kind. Lesen Sie hier unsere ayurvedischen Tipps. 

Die ersten 3 Monate 

Laut Ayurveda ist der Lebensstil, die Ernährung, die Doshas, Jahres- und Tageszeit und mögliches Ama im Körper der Eltern und vor allem ihre psychische Verfassung zum Zeitpunkt der Empfängnis nehmen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes. Besonders die ersten drei Monate der Schwangerschaft sind entscheidend für die Bildung der Persönlichkeit, der Intelligenz und des Immunsystems des Kindes.

Vorbereitung vor der Empfängnis

Optimal ist eine Vorbereitungszeit, die schon einige Monate vor der Empfängnis beginnt, z. B. mit einer Panchakarma Behandlung, der Reinigung der Körperkanäle und der Gewebe und der Stärkung des Shukra-Dhatus.

Bedürfnisse während der Schwangerschaft

Jeder Tag der Schwangerschaft sollte auf das Wohlergehen des Babys und der werdenden Mutter ausgerichtet sein. Es ist wichtig, dass sich die Frau sich in Ruhe auf die neue Situation einstimmen und sich der Verantwortung bewusst werden kann, die auf sie zukommt.

Die Schwangere braucht sehr viel Zuneigung und Harmonie in ihrer Umgebung und jede erdenkliche Unterstützung vom Partner, von Familienmitgliedern und Freunden. Die Hormone stellen sich um und daher können Stimmungsschwankungen und Unwohlsein auftreten. In den ersten Monaten leiden manche werdenden Mütter an Schwangerschaftsübelkeit.

Laut Ayurveda haben Ingwertee, Kreuzkümmel-Tee und das Kauen von Fenchel- und Kardamomsamen beruhigenden Einfluss auf den Magen. Oftmals hilft schon warmes Wasser mit Zitrone und etwas Honig.

Belastungen und Stress am Arbeitsplatz und in der Familie, körperliche Anstrengung jeder Art, häufige Reisen und strapaziöse Sportarten sollten im Verlauf der Schwangerschaft möglichst vermieden werden. Respektieren Sie Ihre natürlichen Grenzen und gönnen Sie sich genügend Erholungsphasen.

Ernährung in der Schwangerschaft

Besondere Aufmerksamkeit gilt der Ernährung, die möglichst frisch, warm und nahrhaft sein sollte. Essen Sie, was Ihnen schmeckt, aber der Ausgleich von Vata und Pitta steht bei der Auswahl der Speisen im Vordergrund.

Nehmen Sie regelmässige Mahlzeiten zu sich und vermeiden Sie ungesunde Zwischenmahlzeiten.

Bereiten Sie in erster Linie warme, saftige, nährende Speisen zu.

Empfohlene Nahrungsmittel:

  • Mung Dal, Basmatireis und andere Getreide
  • Frisches, gekochtes Gemüse, z. B. Fenchel, Kürbis, Zucchini, Spargel, Süsskartoffeln, Pastinaken, Spinat, Karotten und Randen
  • Verwenden Sie ausserdem Ghee, Honig (nie erhitzt), geschälte Mandeln, Rosinen und geniessen Sie warme Gewürzmilch oder süsse Gerichte wie Milchreis.
  • Würzen Sie nach persönlichem Geschmack und der Jahreszeit – sauer, salzig, massvoll süss und nicht zu scharf.
  • Bevorzugen Sie frischen Ingwer, Kreuzkümmel, Koriander, Anis, Fenchel, Kardamom und schwarzen Pfeffer.
  • Als Zwischenmahlzeit eignen sich reife Früchte, frisch gepresste Säfte aus Obst und Gemüse, Buttermilch mit Curryblättern und Kurkuma, Kokoswasser, Nüsse und Datteln. 
  • Trinken Sie warme Milch, die den mütterlichen Organismus unterstützt und ausgleicht und für wertvolles Kapha sorgt. Das Kapha Dosha ist für Struktur und Formgebung zuständig und soll laut Ayurveda dem Ungeborenen die ordnende Kraft für die gesunde Ausbildung der Organe und der Körperform geben. Fügen Sie der Milch einige Gewürze wie Ingwer, Kurkuma oder Kardamom bei, um sie verträglicher zu machen. Verdünnen Sie die Milch mit Wasser, falls Sie ein Kapha-Typ sind. Falls Milch Ihnen nicht bekommt, versuchen Sie mittags Lassi (Joghurtgetränk), das leichter verdaulich ist.

Nicht empfohlene Nahrungsmittel

  • Vermeiden Sie Nahrungsmittel, die Vata erhöhen. Dazu gehören u.a. kalte und trockene Speisen, Rohkost, Kohlgemüse sowie bittere und herbe Geschmacksrichtungen.
  • Auch in viel Fett gebratene Speisen können schwer aufliegen und die Verdauung belasten.
  • Zu vermeiden sind Papayas und Ananas, da sie eine erhitzende Wirkung haben. Meiden Sie jeglichen Kaffee und Alkohol. 

Beachten Sie Ihren Sättigungspunkt, um übermässige Gewichtszunahme zu vermeiden. Es ist jedoch normal, während der Schwangerschaft zwischen 11 und 16 kg zuzunehmen.

Allgemeine Tipps

  • Nehmen Sie Ihre Bedürfnisse ernst, denn laut Ayurveda sind Mutter und Kind ein Organismus und das Baby drückt seine Wünsche auf vielerlei Weise aus. Durch Gelüste nach besonderen Speisen können sich auch bestimmte Nährstoffmängel bemerkbar machen, die der Aufmerksamkeit bedürfen. Zusätzliche Gaben von Magnesium, Eisen und Folsäure sollte die Schwangere mit dem Arzt besprechen.
  • Bei Wasseransammlung im Gewebe ist Gerstenwasser laut Ayurveda empfehlenswert. Die Gerste wird mit viel Wasser gekocht bis sie ganz weich ist, dann die Körner herausfiltern und das Wasser über den Tag verteilt warm trinken.
  • Leichte Yogaübungen und warme Ölmassagen für den wachsenden Bauch, die Oberschenkel und das Gesäss, unterstützen das Bindegewebe und halten die Muskulatur geschmeidig.
    Ganzkörpermassagen sind während der Schwangerschaft jedoch nicht empfehlenswert!
  • Setzen Sie sich öfter am Tag in den Diamantsitz (eine Yoga-Position), er erhöht die Durchblutung des Beckenbereichs auf sanfte Weise. Weitere Yoga-Übungen für das Wohlbefinden in der Schwangerschaft lernen Sie in speziellen Kursen.
  • Gehen Sie täglich an der frischen Luft spazieren oder wenn möglich schwimmen.
  • Während der Ruhephasen können Sie sanfte Musik wie Gandharva Veda oder klassische Melodien hören.
  • Wenn Sie eine geistige Technik wie Transzendentale Meditation ausüben, verhilft dies zu mehr Gelassenheit und Entspannung.
  • Tragen Sie bequeme atmungsaktive Kleidung in fröhlichen Farben.
  • Die Geburt sollte in einer geborgenen Atmosphäre stattfinden, sodass sich die werdende Mutter entspannen und sich dem natürlichen Vorgang hingeben kann.
  • Tee’s die Vata beruhigen, fein-duftende Aromaöle und sanfte Gandharva Veda Klänge helfen dabei.
  • Die Gebärende soll es so bequem wie möglich haben und liebevoll betreut werden. Dies gilt insbesondere auch für die Tage und Wochen nach der Geburt. Die Begriffe «Wochenbett» und «Wöchnerin» verdeutlichen bis heute, dass sich die junge Mutter und ihr Neugeborenes einige Tage in Ruhe erholen soll.
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